Die Waffenschmuggler von Shilgat by Gisbert Haefs

Autor:Gisbert Haefs [Haefs, Gisbert]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Barakuda der Wächter 1
veröffentlicht: 2013-08-23T00:00:00+00:00

Als Pinqo und Fimfinella eintrafen, war Barakuda wieder allein. Sie sprachen nicht über die Angelegenheit; Dante wußte nicht, ob Fimfinella wußte, daß Tugrik ein Agent war; außerdem hatte es ohnehin keinen Sinn.

»Es ist nicht rauszukriegen, wo die Kästchen waren und wer sie zurückgeschickt hat«, sagte Barakuda verdrossen. »Sie sind im Niemandsland, auf Lost Exile, umgeschlagen worden; die Käfige wahrscheinlich auch, aber der Ursprung ist nicht auszumachen.«

»Na ja, egal«, knurrte Pinqo. Er hielt den Lederbeutel hoch und ließ die Goldmünzen klirren. »Zehn Talente – das ist ein gutes Argument gegen allzu genaue Fragen. Außerdem, was soll schon passieren? Wir fahren nach Huasiringa, liefern den Kram im Hafen bei einer Gilde ab, alles andere ist nicht unsere Sache.«

»Du machst dir zu viele Gedanken, Fischminister«, sagte Fimfinella. Sie lächelte. »Als Sternmatrose hast du mir besser gefallen.« Leichter Wind wehte durch den Garten, und als die ehemalige Tänzerin den Kopf schüttelte, bildete ihr hellblaues Haar für Sekundenbruchteile eine Art Windbeutel.

Sie aßen im Garten unter Lampions. Irgendwann später kicherte Pinqo plötzlich. »Weißt du schon, daß wir diesmal zu viert fahren?«

Barakuda nickte nur.

Pinqo beugte sich vor und zog hinter Barakudas rechtem Ohr einen großen Ballon hervor, einen kleinen hinter dem linken, aus Fimfinellas Haar einen noch kleineren und schließlich aus dem Ausschnitt ihrer rosa Bluse ein winziges grünes Kondom. »Das werden wir brauchen für die jungen Leute«, sagte er glucksend.

»Sehr geschmackvoll«, stellte Fimfinella fest. Sie stützte das Kinn auf die Hände und lächelte, ohne den Mund zu verziehen, nur mit den Augen.

Barakuda blickte die beiden an, Magier und Tänzerin. Es war ein guter Anblick: die lächelnde Frau und der grinsende Mann mit seinem grünen Spielzeug. Das Bild blieb in Dantes Kopf, auch als sie sich mit Umarmungen voneinander verabschiedet hatten. Später wuchs das Bild in seiner Erinnerung, denn an diesen Abend sah Barakuda die beiden zum letzten Mal lebendig.

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